Die meisten Leute denken an die Honigbiene, wenn sie von Bienenrettung hören. Doch faktisch ist es so, dass die Wildbienen viel stärker bedroht sind. Anders als die Honigbienen sind die Wildbienen bei Laien eher unbekannt. Dabei spielen sie eine ebenso wichtige Rolle in der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen. Bienen sind die wichtigsten Pflanzenbestäuber und hauptverantwortlich für gute Ernten und die Biodiversität. Wildbienen sind für die ökologische Artenvielfalt von Pflanzen unerlässlich, da sie nicht nur zu deren Fortpflanzung beitragen, sondern diese vielfach erst ermöglichen. Auch viele der für die menschliche Ernährung wichtigen Kulturpflanzen wie Äpfel, Birnen, Beeren und Tomaten sind von der Bestäubung abhängig. Ohne Bienen keine Früchte!
In Österreich gibt es 700 Wildbienenarten, auch Hummeln gehören dazu. Die kleinste Wildbienenart, die Schmalbiene, ist oft nicht viel größer als ein Reiskorn, während die Blaue Holzbiene fast 30 mm groß ist. 95 % der Wildbienenarten leben solitär, also einzeln. Jedes Weibchen baut sein eigenes Nest. Manchmal liegen diese so nah beieinander, dass es wie ein «Volk» aussieht.
Was viele nicht wissen – auch die Hummel ist eine Wildbiene. Sie zählt zu den sozialen Wildbienenarten. Hummeln leben – ähnlich wie die Honigbiene – in einem Volk. Wildbienen benötigen in einem Umkreis von meist 200 bis 300 Metern das Nebeneinander von drei wichtigen Dingen, um gut und sicher leben zu können: Nistplatz, Nahrung und Baumaterial
Wildbienen sind sehr vielseitig bei der Wahl ihres Nistplatzes. Die große Mehrheit der Wildbienenarten nistet in der Erde. Sie graben einen Gang in den Boden – bevorzugt an einer trockenen, sonnigen Stelle – und bauen darin ihre Brutzellen. Andere mögen lieber senkrechte Wände und nagen ihre Gänge in Steilwände und Abbruchkanten.
Bei den Hummeln gibt es Arten, die unterirdisch (z.B. in Maushöhlen oder unter Moosschichten) oder oberirdisch (z.B. in hohlen Bäumen oder Vogelnistkästen) nisten.
Kleinere Gruppen nagen ihre Nester in Totholz oder in das Mark von verholzten Stängeln. Einige bauen auch freistehende Nester aus Harz oder aus mineralischem Mörtel.
Am bekanntesten unter den Wildbienen sind diejenigen Hohlraumbewohner, welche man an künstlichen Wildbienenhotels beobachten kann. Andere Arten nisten in den Hohlräumen von Mauerspalten oder in Schneckenhäuschen.
In unseren Gärten und auf unseren Balkonen können wir Wildbienen mit einfachen Mitteln Nistplätze zur Verfügung stellen. Eine Blumenkiste mit Sand oder einfache Markstängel bieten Wildbienen bereits eine Unterkunft. Wildbienen sind äußerst friedlich und weichen wo immer möglich aus. Deshalb kommt es fast nie zu Stichen. Nur die Weibchen haben einen Stachel, den sie aber nur bei Lebensgefahr einsetzen, um sich zu verteidigen. Auch an unseren Süßigkeiten sind sie nicht interessiert und belästigen uns nie. Mit etwas Respekt kann man sie gefahrlos erleben und beobachten – auch von ganz nah!
 
ein Bündel mit Schilfstängel (20 cm Länge) waagrecht an der Wand oder am Balkongitter befestigen – z.B. Schilfmatte vom Baumarkt
markhaltige Stängel (wie von Distel, Königskerze oder Holunder in ca. 30 cm Länge) senkrecht am Balkongitter befestigen
einen Blumentopf (mind. 20 cm Durchmesser) mit Sand füllen
 
https://www.global2000.at/bienen
http://www.bee-careful.com/de/initiative/unterschied-zwischen-honigbienen-und-wildbienen/
http://www.bee-careful.com/de/bienenleben/wildbienen/
https://www.naturgartenfreude.de/wildbienen/honigbiene-versus-wildbiene/ https://www.bienenretter.de/wildbienen/