Freskenmalerei in der Pfarrkirche Parndorf
Die Pfarrkirche Hl. Ladislaus in Parndorf wurde als Stiftung der Familie Harrach nach Plänen Johann Lucas von Hildebrandts 1716-18 unter Einbeziehung eines romanischen Vorgängerbaus errichtet und gehört zu den wichtigsten barocken Kirchenbauten des Burgenlandes.
2008 wurde durch eine restauratorische Untersuchung eine komplette Ausmalung der Apsis entdeckt, die, wie sich später herausstellte, um 1768 von Johann Gfall ausgeführt worden ist. Diesem Künstler wird von der kunsthistorischen Forschung bisher wenig Beachtung geschenkt, vor allem deshalb, da keine bedeutenden Werke seinerseits bekannt waren oder durch schlechte Restaurierungen so entstellt wurden, dass ihr kunsthistorischer Wert nicht richtig eingeschätzt werden konnte. Die in der Parndorfer Kirche ans Tageslicht gekommenen Malereien von Johann Gfall haben einen überregionalen Stellenwert. Den Altarraum ziert eine der künstlerisch wertvollsten Malereien des späten Barock, die alle Betrachter in Erstaunen versetzt und durch Ihre Feinheit begeistert. Das außergewöhnliche Können dieses Künstlers wird vor allem auch in seiner Gabe sichtbar, illusionistische Architektur und Ausstattung so zu gestalten, dass für den Betrachter nicht erkennbar ist, ob es sich zum Beispiel um Malerei oder um plastisch geformten Stuck handelt. Er ist in der Lage durch seine Malerei die perfekte Illusion zu erzeugen.
Eine Besonderheit stellt die Malerei Gfalls an der Triumphbogenwand dar, bei der er diese wichtige Grenze zwischen Kirchenraum und Apsis mit einer illusionistischen Malerei höfischer Qualität ausschmückt, die wie mit einem Prunkrahmen, den liturgisch zentralen Bereich der Kirche – den Altarraum – betont und heraushebt.
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